Wrack am Ostende

Wo die Insel im Osten endet, befindet sich das Wrack von Norderney. An der Ostspitze der ostfriesischen Insel liegt die ehemalige Muschelmühle Capella in einer einzigartigen Landschaft, die von Wind und Wasser täglich neu geformt wird. Der Weg zum Norderney-Wrack ist sieben Kilometer lang und durchquert ein reizvolles Naturschutzgebiet. Dieses landschaftlich reizvolle Gebiet ist nur zu Fuß erreichbar. Für den Rückweg können Sie dann eine Route durch die idyllischen Salzwiesen wählen.
Wanderung zum Wrack – entlang Norderneys schönstem Strand zum Wrack
Wir sind mit dem ersten Bus vom Busbahnhof Norderney zum Leuchtturm gefahren, der letzten Nebensaison-Haltestelle. Dann überquerten wir die Dünen zu der Oase, wo der FKK-Strand ist. Da das Restaurant und die Sauna am Strand mit Panoramablick saisonbedingt noch geschlossen waren, war der Strand fast paradiesisch. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter: Der Hochnebel hatte sich zum ersten Mal seit Tagen verzogen und nach einer Weile war der Himmel strahlend blau. Außerdem war fast kein Wind, so dass wir wie beim letzten Mal die Wracks am Strand entlang ansteuern konnten.
Diese Strecke entlang des wunderschönen Sandstrandes ist zwar etwas länger als die durch die Dünen im Inselinneren, dafür aber einfach traumhaft schön. Fast glaubt man, in einer Mondlandschaft zu laufen – überall nur Sanddünen und etwas Gras. Unterwegs sammelten wir Muscheln und Wellhornschnecken ein, beobachteten die lustigen Austernfischer und frechen Möwen, die sich am Wasser tummelten und lauschten dem Rauschen des Meeres. vor allem Strandspaziergänge – wo sonst bekommt man so pollenfreie Luft wie hier auf der Insel!
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, das ausgebrannte Wrack des Muschelbaggers „Capella“ an der Ostspitze der Insel. Dort machten wir eine Pause und verzehrten unser mitgebrachtes Essen mit Blick auf die Nachbarinsel Baltrum. Wenn Sie Glück haben, befinden sich die Robben südöstlich des Wracks an der Spitze der Insel und sonnen sich in der Sonne. Diesmal haben wir einige gesehen. Sie sind durch einen Maschendrahtzaun vor neugierigen Besuchern geschützt.
Das Geheimnis des Wracks – So gelangte der Muschelsauger an den Strand
1967 lief der Heringslogger „Ministerialrat Streil“ am östlichen Ende der Insel auf Grund. Der Muschelbagger „Capella“ versuchte, für den Heringslogger eine Rinne in tieferes Wasser zu graben. Leider scheiterte dieser Rettungsversuch und seitdem ist die Muschelgräberin selbst dort gestrandet. Der Hering-Logger wurde übrigens Wochen später veröffentlicht.
Der Muschelgräber ist im Laufe der Jahre seitwärts gewachsen und hat sich seitdem zu einem der beliebtesten Fotomotive der Insel entwickelt. Übrig bleibt ein Haufen rostigen Stahls, an dem sich Hobbykünstler kreativ ausgetobt haben. Wir waren beim ersten Mal echt enttäuscht, dass das Wrack nicht spektakulärer war.
Seht es also wie wir: Das Wrack ist nur das Ziel dieser wunderbaren Wanderung, die Hauptrolle spielt aber eindeutig die grandiose Natur, die es umgibt!