Napoleon Schanze auf Norderney

Das älteste Gebäude und Kulturdenkmal der Insel. Das erinnert an die niederländische und französische Fremdherrschaft in Ostfriesland. Erbaut 1811/1812 zur Kontrolle der gegen England verhängten Kontinentalblockade und zur Verhinderung des Schmuggels zwischen Helgoland und den ostfriesischen Inseln. Die Einwohner von Norder und die Insulaner wurden gezwungen, die Schanze zu bauen. Der Überlieferung nach trugen die Frauen von Norderney den Sand mit ihren Schürzen.
Die Napoleonschanze und die Folgen der holländischen Besatzung für Norderney
Die Napoleonschanze auf Norderney ist das älteste erhaltene Boden- und Kulturdenkmal. Auf der Insel erinnert es an die mehr als siebenjährige Besetzung Ostfrieslands durch die Truppen des Königreichs Holland und des Kaiserreichs Frankreich. Die Folgen der Besatzungszeit waren der Zusammenbruch der Norderneyer Handelsflotte, die Schließung des Seebades und Einschränkungen der Fischerei. Andererseits blühte der Schmuggel, Fischer und Seeleute aus Norderney brachten Kolonialwaren aus Helgoland an die ostfriesische Küste. Mit der Stationierung von Truppen und dem Bau einer mit Kanonen bestückten Redoute wurde der Schmuggel weitgehend verhindert. Im Oktober 1813 verließen die Soldaten die Insel.
Die Anlage der Napoleonschanze
Auf dem Platz der Napoleonschanze befanden sich ein Blockhaus und eine Bäckerei, die Anlage war mit vier Kanonen ausgestattet. Die 200 bis 300 Soldaten waren im Kurhaus untergebracht, das Volksbad diente als Lager. Wegen ihrer Lage am Wattenmeer hatte die Schanze wenig strategisches Interesse, sie diente wohl nur der Verteidigung im Falle einer englischen Landung. Ursprünglich erstreckten sich die Wassergräben auch an der Ost- und Westseite der Wallanlagen. Im Osten war eine Zugbrücke der einzige Zugang zu den Wällen.
Die Napoleonschanze heute
Eine schöne Promenade führt von der Janusstraße durch einen grünen Park bis zur Napoleonschanze und dem Schwanenteich im Norden. Die Wallanlagen stammen aus der Zeit der französischen Kontinentalblockade, als etwa 200 bis 300 französische Soldaten auf Norderney stationiert waren. Heute wird sie regelmäßig im Sommer als Waldkirche genutzt, wo im Freien evangelische Gottesdienste abgehalten werden.