Muschelfeld auf Borkum

Muschelfeld auf Borkum

1936 wurde parallel zur Borkumer Küste ein künstlicher Dünenrücken angelegt, wodurch der ehemalige Strandsee (daher der Name „Muschelfeld“) in ein großes Feuchtgebiet mit Elementen aus Sümpfen, Röhricht und randfeuchtem Gebüsch umgewandelt wurde.


Entstehung des Muschelfeldes


Wattenmeersedimente werden durch Wind, Wellen und Strömungen transportiert und dort abgelagert, wo sich das Wasser beruhigt. Hier werden die einzelnen Komponenten nach Partikelgröße sortiert sorgfältig deponiert. Schwere Partikel, wie Steine ​​und Sand, sinken schneller in den Boden und auch bei Strömungen und setzen sich ab. Schlickpartikel sind leichter und setzen sich auf schwereren Bauteilen ab, aber nur dort, wo keine Strömungen vorhanden sind. Schill, also leere und teilweise zerbrochene Muschelschalen, haben ein anderes Sinkverhalten. So bilden sich je nach Material und Fließverhalten Sandbänke oder in äußerst seltenen Fällen, wenn große Mengen an Muschelschalen anfallen und diese nicht weggespült werden, Muschelfelder. Eine im Bau befindliche Muschelfarm befindet sich in der Nähe des Yachthafens (WP). Da es sich jedoch um ein Naturschutzgebiet handelt, darf und soll es nicht betreten werden. Aber so ein Muschelfeld wächst auch mit der Zeit. Bleibt es im Meer, kann es bei wechselnden Strömungen einfach weggespült werden. Die Entwicklung kann anders sein, wenn das Muschelfeld versiegt. Hier, bei den obigen Koordinaten, befinden Sie sich mitten in einem Muschelfeld, das jetzt mit Erde und Pflanzen bedeckt ist. Ursprünglich war dieser Ort ein seichter Strandsee, der heute völlig verlandet ist. Bei Sturmfluten wurden regelmäßig große Mengen Muschelschalen in diesen See transportiert und aufgrund der fehlenden Verbindung zum Meer nicht wieder transportiert. Damit sich solch ein seltenes Muschelvorkommen entwickeln kann, müssen geologische (z. B. Landbrücken) und ozeanographische (z. B. Strömungen) Bedingungen zusammenspielen.


Entwicklung des Muschelfeldes


Neben den geologischen Ablagerungsbedingungen der Muscheln sind die Muscheln selbst ein konstituierendes Element der Erdgeschichte. Muschelschalen bestehen meist aus Kalk. Zerkleinert und verbrannt, wurde es einst gesammelt und zu Mörtel verarbeitet. Die Schalen wurden auch als Ersatz für Kies im Straßenbau verwendet. Wenn große Mengen an Kalkschalen abgelagert werden, können sie für Millionen von Jahren zu Kalkstein verfestigt werden. Der Großteil des heutigen Kalksteins ist biogenen Ursprungs, das heißt, er wurde von Lebewesen gebildet. Einer der bekanntesten Vertreter in unseren Breiten ist der Muschelkalk der Trias (vor etwa 220 Millionen Jahren). Besteht ein Kalkstein fast ausschließlich aus Fossilien toter Tiere, wie hier Fragmente von Muscheln und Schnecken, spricht man von Schillkalk. Es ist ein Sedimentgestein aus Kalziumkarbonat CaCO3, Muscheln. Zwischenräume können offen bleiben oder mit anderen Sedimenten (Sand oder Schluff) gefüllt werden. Eine Schillbank, wie beim Yachthafen, ist die erste geologische Stufe auf dem Weg zum Schillkalk, die zweite ist das hier befindliche Schalenfeld, weil hier die kalkhaltigen Schalenschichten bereits weiter verfestigt und die Lücken teilweise verfüllt wurden. Der dritte Schritt ist die Zeit. Bis aus heutigen Sedimenten festes Gestein wird, vergehen Millionen von Jahren und im besten Fall weitere Faktoren. Der hohe Druck, beispielsweise durch andere Ablagerungen auf dem heutigen Muschelfeld, würde den „Gesteinskreislauf“ weiter vorantreiben. Das Endprodukt, einen erhärteten Muschelkalk, werden wir nicht mehr erleben, aber hier können wir die erste und zweite Etappe auf dem Weg zu einem solchen Gestein miterleben.


Informationen zur Insel Borkum – Bestandteile der Insel


Borkum ist, wie alle ostfriesischen Inseln, kein Fragment des alten Kontinents. Alle Inseln sind durch die Ablagerung (Sedimente) von Partikeln aus dem Meer (hauptsächlich Sand) entstanden und haben sich dann von einer anfänglichen Sandbank zu einer Insel mit Dünen, Flora und Fauna entwickelt. Doch der Baustoff des Meeres ist nicht überall gleich. Unterschiede gibt es in den Bestandteilen und der Größe der abgeschiedenen Partikel. Teile oder ganze Inseln können aus Sand und/oder Kies bestehen, in manchen Fällen, wie hier, ist die sogenannte Muschelschale das Baumaterial.


Das Muschelfeld in Borkum auf der Karte



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