Mellum

Mellum (auch Alte Mellum), die Vogelschutzinsel in der Jademündung, in Sichtweite von Wangerooge, der östlichsten der sieben ostfriesischen Inseln, entstand erst im 19. Jahrhundert zwischen Jade- und Weserfahrwasser und liegt neun Kilometer östlich von Horumersiel im Wangerland. Die aus Hochsand entstandene Insel liegt am nördlichen Ende des Wattenkamms Hohe Weg. Zusammen mit Minsener Oog, Lütje Hörn und Memmert ist sie eine der vier unbewohnten Inseln des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.
Stationsalltag auf der Insel Mellum
Historische Daten der Insel
Die Insel ist seit 1905 ein Schutz- und Forschungsgebiet und wird immer noch vom Mellum Council überwacht, einer 1925 gegründeten Naturschutz- und Forschungsvereinigung zum Schutz der Insel Mellum. Mit Ausnahme einer kriegsbedingten Aufschüttung im Innenbereich zum Bau einer schweren Flugabwehrbatterie ist Mellum Seegang, Wind und Wetter ausgesetzt. Seit 1903 ist die Prärie von 10 auf 75 Hektar gewachsen. Mellum ist für die Wissenschaft wichtig, weil es hier sogenannte Nullzonen gibt, in denen in relativ kurzen Zeitabständen die Entstehung der Welt und ihre Besiedlung durch die Flora und Fauna des Urzustandes beobachtet werden kann.
Die Insel hat eine Südwest-Nordost-Ausdehnung von etwa drei Kilometern. Die Insel erstreckt sich über etwa 1,8 Kilometer in Nordwest-Südost-Richtung. Heute besteht es hauptsächlich aus Dünen und Salzwiesen. Seine Form ändert sich ständig durch Strömungen und Wind. Die Wiese mit der Salzwiese wächst und erweitert sich ständig. Dieses Inselgebiet ist von Sümpfen durchzogen, die bis zu 2 Meter tief werden können.
Während die Fläche der Prärie 1903 10 Hektar betrug, war sie bis 1913 auf 13 Hektar angewachsen. 1924 waren es bereits 23 Hektar, 1932 38 Hektar und 2006 schließlich 75 Hektar. Die Sandversorgung Mellums und damit die Vergrößerung der Insel erfolgt durch Riffe und Platten, die vom Meer kommend in die Insel übergehen. Aber auch die Verklappung von Sand aus Baggergut im Mellum-Riffkomplex könnte in jüngster Zeit dafür verantwortlich sein. 1933 wurde auf Mellum erstmals ein fester Unterstand erwähnt, der vor allem Vogelbeobachtern als Schutz beim Schießen diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Vogelwarte unter schwierigen Bedingungen in Notunterkünften, bis schließlich das heutige Stationshaus errichtet wurde.
Vogelparadies Mellum
Mellum ist ein wahres Paradies für Vögel. Es ist beispielsweise ein wichtiger Brutplatz für Austernfischer, Brandgänse und Möwen. Von März bis Oktober bietet die Insel Rastplätze für Hunderttausende von Zugvögeln. Seit 1912 kümmern sich Ornithologen um die Vögel, die auf der Insel brüten und rasten. Vögel sind seit 1925 geschützt. Bis heute wurde das Schutzniveau stetig erhöht und das Schutzgebiet erweitert. Mellum ist das Herzstück des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und darf nicht ohne Genehmigung betreten werden. Auch die Naturschützer dürfen den Außenbereich der Insel nur innerhalb eines engen Zeitfensters betreten, damit die Vögel nicht gestört werden. Daher ist eine Reise auf diese Insel ein besonderes Erlebnis. Die Wega II fährt nur 6 Tage im Jahr mit maximal 60 Passagieren nach Mellum.
Etwa 40 verschiedene Brutvogelarten sind in Mellum heimisch. Zum Beispiel Kormoran, Löffler, Austernfischer, Wanderfalke, Rothirsch, Lachmöwe, Brandseeschwalbe, Fluss- und Küstenseeschwalbe und natürlich unzählige Silbermöwen und Silberrückenmöwen.
Das Inselhäuschen auf Mellum
Begleitet von einem Naturschutz-Ranger können Sie nun in kleinen Gruppen das Wattenmeer der Nachbarinsel erkunden. Schließlich geht es über den Strand ins Landesinnere zum Stationshaus, wo die kleinen Gruppen wieder zu einer großen Gruppe werden. Bei Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen erholt man sich von der „Müdigkeit“ der Erkundung der Insel und bekommt viele interessante Informationen über Mellum, die dort lebenden Vögel und auch das sehr spartanische Leben in der Station der dort ansässigen Ornithologen.
Es wurde 1050 vom Rat Mellum auf den Fundamenten des alten Flakgebäudes errichtet. Mit seinen 7 Schlafzimmern bietet es Platz für bis zu 10 Naturschützer und Gastforscher. Eine weitere Attraktion ist die Bahnhofstoilette „Bruno“. Ein Nebengebäude im alten Bunker außerhalb des Bahnhofs. In der Nähe bietet der ornithologische Aussichtspunkt, der auf den Überresten eines gesprengten Bunkers errichtet wurde, einen ungehinderten Panoramablick auf die Fauna und Flora der Insel.