Inselkirche Langeoog
Äußerlich unterscheidet sich die Evangelische Kirche auf der Insel Langeoog kaum von anderen Kirchen auf den ostfriesischen Inseln. Sein schlanker nordisch-gotischer Backsteinturm ragt fast 25 Meter in den Himmel über dem Wattenmeer. Doch wer genauer hinschaut, dem fallen ein paar Details auf. Diese verleihen der schlichten Kirche auf der Insel eine ganz besondere Aura.
Anschrift
Inselkirche Langeoog
Hauptstraße 15A
26465 Langeoog
Telefon: 01517 3011413
Öffnungszeiten
täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr
An der Inselkirche übernachten
Ausflug zur Kirche der Insel
Die Inselkirche Langeoog ist für einen entspannten Inselausflug auf jeden Fall einen Besuch wert. Die um 1890 neu erbaute evangelische Kirche ist fast 25 Meter hoch und ein Wahrzeichen der Inselgemeinde. Es wird regelmäßig für Gottesdienste und Veranstaltungen wie Taufen und Hochzeiten genutzt. Die Inselkirche Langeoog ist im Stil der Backsteingotik gestaltet und verzaubert Besucher innen wie außen, nicht zuletzt wegen der teils kontroversen, aber meist inselgerechten Innenausstattung.
Ausstattung der Kirche
Schiffe als Ausstattungsmerkmal
Schiffe sind an mehreren Stellen in der Inselkirche zu finden: Ein Segelboot begrüßt Sie wie eine Türklinke direkt am Eingangstor. Siegfried Zimmer stellte die Türklinke als Schiffsrumpf dar, oben die Segel im Beschlag und unten die Wellen. Über dem Rednerpult hängt ein Votivschiff „Bethel“ mit der Jahreszahl 1893, das von einem Matrosen aus Langeoog, Caspar Döring, gebaut wurde, der nach einem Unfall von seinem Schiff lahmgelegt wurde und nicht mehr zur See fahren konnte.
Altarbild
Der Künstler Hermann Buß aus Norddeich schuf den ungewöhnlichen Altaraufsatz bei der Restaurierung der Inselkirche 1988/1989. Es zeigt als Leitmotiv ein gestrandetes Schiff und bildet einen Kontrast zum Altarbild von 1889, das das Bild trägt.
Im Vordergrund steht ein Tisch, aber nur ein Gast sitzt dort, die anderen Stühle sind leer. Das Schiff im Hintergrund scheint auf Grund gelaufen zu sein, gestrandet. Viele Menschen stehen vor ihm in einem größeren Areal, als würden sie auf etwas warten, vielleicht eine Fähre. Das Bugschiff hat oben ein Kreuz, das in den hellen Himmel ragt.
Orgel
In der Kirche, die rund 400 Besuchern Platz bietet, befindet sich eine Orgel aus dem Orgelhaus Alfred Führer (Wilhelmshaven) aus dem Jahr 1992. Das Instrument hat 24 Register auf zwei Manualen und Pedal. Gesten sind mechanisch.
Taufbecken
Das Taufbecken befindet sich seit 1958 in der Kirche. Auf dem Deckel graviert Gerhard Schwartinsky: „Wer das Reich Gottes nicht als Kind empfängt, wird nicht hineinkommen.“ auf dem Deckel montiert.
Kruzifix von Tisa von der Schulenburg
Seit 1989 ziert ein Kruzifix von Tisa von der Schulenburg die Kirche über der Kanzel. Es ist aus am Strand gesammeltem Treibholz gefertigt. Der Körper nimmt weniger als die Hälfte des Kruzifixes ein.
Kronleuchter
Die drei Kronleuchter in der Inselkirche sind Räderlüstern nachempfunden, die durch die Anzahl der Lichter das himmlische Jerusalem symbolisieren.
Friedensleuchter und Christusfigur
Im hinteren rechten Teil der Kirche befindet sich eine Ende der 1980er Jahre aus dem Dialog mit einer sächsischen Partnerkirche entstandene Friedenslampe und an der Wand ein schützender und spendender Christus. Es wurde von Fidelis Bentele (1905-1987) geschaffen und 1978 nach seiner Genesung von Werner Bührdel der Inselkirche gestiftet.
Schnitzreliefs „För ‚Uns Inselkark‘ mokt“
Der Insulaner Oskar Peters schuf zwischen 1980 und 1985 vier Reliefs für die Kirche auf der Insel. „För ‚Uns Inselkark‘ mokt“ steht um das Bild herum. Jesus und die beim Ehebruch ertappte Frau, ein Christus, der die Kirche auf der Insel segnet und beschützt, die Auferstehung des Jünglings von Nain und die Heilung eines Blinden sind die Motive dieser Holzreliefs.
Glocken
Der Glockenturm beherbergt fünf Glocken. Das erste mit dem Münzzeichen „c“ wurde 1898 in Zehlendorf b. Gegossen in Berlin. Nach Erweiterungen Ende der 1950er Jahre kamen zwei weitere Glocken mit den Schlagtönen „d“ und „f“ hinzu. Die vierte Glocke, die ein „a“ schlägt, wurde 1982 eingeführt. 1990 musste die älteste Glocke ersetzt werden. Seitdem läuten die jüngeren Glocken gemeinsam zum Sonntagsgottesdienst und auch mehrmals täglich in unterschiedlichen Kombinationen. Die alte Glocke, die zuzuschlagen drohte, läutete seitdem jeden Tag stündlich.