Haneburg
Was die Haneburg besonders macht, ist nicht ihre Geschichte, da nur einzelne Details über sie bekannt sind. Die Besonderheit der Anlage ist, dass es sich um ein Schloss im Renaissancestil handelt. Und davon gibt es im Nordwesten Deutschlands nur eine Handvoll. Das Schloss wurde um 1450 von Häuptling Hayo Unken von Leer erbaut. Nur wenige Jahre später ging es jedoch in den Besitz der Adelsfamilie von Frese über, bevor es in den Besitz der Familie Hane überging, nach der es benannt ist. Unter ihnen war ein Graf Drost namens Joest Hane, der 1621 mit einem gründlichen Wiederaufbau der Haneburg begann.
Haneburgs Vergangenheit
Die Ursprünge der heutigen Haneburg reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als der letzte Drost von Leerort, Leer, Hinte und Uttum, Herr Claes Frese, ein Grundstück an der Blinke in Leer kaufte und dort ein Herrenhaus errichtete. Er wurde im Volksmund „van Frese Huus“ genannt. Nach Erbstreitigkeiten mit anderen Familienmitgliedern wurden Jost Hane und Adda Frese alleinige Besitzer des Fresenhauses. Ein Stein mit der Aufschrift „Anno 1616“ weist auf dieses Ereignis hin. Der Stammbau, ein typischer Holländerbau der Spätrenaissance, bildet den Südwestflügel der heutigen Haneburg.
1621 baute das Ehepaar Hane-Frese ein weiteres Haus. Dies bildet den heutigen Mitteltrakt. Am 8. November 1883 erwarben der Besitzer der Brennerei Nittert Ubben Sebens und der Landwirt Vietor Oltmanns die Haneburg in Leer samt dazugehörigem Grundstück für einen Kaufpreis von 221.000 Goldmark.
Erst 1935, nach diversen Besitzerwechseln der Haneburg, ließ der Eigentümer der Stadt Leer den Nordostflügel bauen. Die Haneburg als Ganzes steht unter Denkmalschutz. 1973 übernahm der Landkreis Leer die Haneburg von der Stadt Leer. In den Folgejahren bis 1976 wurde die Haneburg komplett renoviert.
Umbau unter Joest Hane
Unter den Drosten wurde Schloss Haneburg nicht nur renoviert und im Renaissancestil umgestaltet, auch der Südflügel wurde angebaut. Dem Nordflügel folgte fünfzig Jahre später Drostens Sohn. Nachdem das Schloss den Familienbesitz verlassen hatte, wurde innerhalb seiner Mauern ein Altersheim eröffnet. Erst vor wenigen Jahren wurde dieses Haus aufgelöst. Nach der fast obligatorischen Renovierung des Schlosses richtete die Stadt dort ihre Volkshochschule und ein Seminargebäude ein. Die Haneburg kann besichtigt werden, hat aber außer ihrem Aussehen so gut wie nichts zu sehen oder kulturell Wertvolles zu bieten.