Fehnmuseum Eiland
Lernen Sie die Sumpfkultur kennen, die ostfriesische Variante erfolgreicher Moorbesiedlung. Dieses Museum befindet sich in West-Großefehn, wo der Fehn gegründet wurde. Am Beispiel von Großefehn wird hier die Entwicklung der Fehn erzählt und durch die Exponate im Museum veranschaulicht.
Anschrift
Fehnmuseum Eiland
Leerer Landstraße 59
26629 Großefehn
Deutschland
Tel.: 0 49 45 / 91 69 431
Öffnungszeiten und Preise
Dienstag bis Sonntag 13 – 17 Uhr
Öffentliche Führung 5€ p.P.
Das erwartet den Besucher des Fehnmuseums
Zu Beginn des Museumsbesuchs lernt der Besucher die Gründungsurkunde von Großefehn kennen. Im Pachtbrief des Grafen Ulrich von Ostfriesland vom 27. November 1633 erhielten die vier Emdener Bürger Simon Thebes, Cornelis de Reckener, Claes Berends und Gerd Lamberts 400 Diemat (400 ha) Moorland „auf Dauerpacht“ zum Torfabbau und Umwandlung in Ackerland.
Bilder und Ausstellungstücke im Fehnmuseum
Im Museum ist ein anschauliches Sumpfmodell mit Mühle zu bewundern. Ein Torfkahn namens Torfmuttje fährt in eine Schleuse eines Sumpfkanals ein. Die Fehntjer-Häuser stehen am Ufer des Kanals, auf der anderen Seite des Kanals ist der von den Siedlern gestochene Torf dargestellt. Schon um 1850 sieht man, wie weit sich die Fehntjerer an den Kanälen im Moor „gegraben“ haben, sodass man durchaus von einem veritablen Torftagebau sprechen kann. Trotz der im Vergleich zu holländischen Vorbildern geringen Tiefe und Breite der Kanäle hatte sich zu dieser Zeit bereits ein stetig wachsendes kommunales System entwickelt.
Die verschiedenen Werkzeuge zur Torfentfernung wie Bunkerspaten, Torfspaten, Spaten, Torfkarren und Moorklötze sowie Fotos dieser und anderer Werkzeuge veranschaulichen die harte Arbeit der Fehner Siedler bei der Kultivierung der „Moore“. Auch landwirtschaftliche Geräte wie Visier („Kniesense“ = große Sichel zum Mähen von Getreide), eine Getreidesense und eine Moorhacke sind zu sehen.
Ein großer Teil des Museums widmet sich dem Schiffbau und den in Großefehn entwickelten Schiffstypen. Nach dem Vorbild eines Binnen-Tjalk, auch bekannt als Torfmutje, zeigen die Bilder die Entwicklung der Kuff, die zur Schifffahrt in der Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer diente. Eine Werkzeug- und Gerätesammlung dokumentiert den Schiffsbau in den Großefehner Werften.
Die Geschichte der Fehntjer Schifffahrt
Die Blütezeit der Fehntjer-Schifffahrt wird in der Galerie des Museums mit Informationen über eine Fehntj-Familie dargestellt, zu der Kapitäne, Reeder, Schiffsbauer und Holzhändler gehörten. Modelle und Bilder von Fehntjers schönen Hochseeschiffen wie Galeeren und Schonern mit ihren schlanken Unterwasserformen und stromlinienförmigen Segeln sowie Darstellungen von Timmels Seemannsschule im nahe gelegenen Dorf, die von Seeleuten aus Fehntjer besucht wurde, zeigen die Entwicklung von Großefehn bis zu das Jahr 1900, als der Schiffbau von Fehntjer endete.
Die Außenanlagen des Fehnmuseums
Zu den Außenanlagen des Fehnmuseums gehören eine historische Schmiede, ein Sägewerk, in dem noch heute Eichen zu Brettern gesägt werden, und ein kleines Hafenbecken, das heute bei Sportbooten beliebt ist.