Dörp-Museum Münkeboe

Werkstätten, Anlagen, Geräte und Maschinen, die einst zur Arbeitswelt in diesem Dorf und seiner unmittelbaren Umgebung gehörten. Voll funktionsfähige Getreidewindmühle, Dorfmuseumsplatz mit alter Schmiede, Stellmacherei, Gemeinschaftssägerei, Lebensmittelladen mit Bäckerei, Feldofen, einklassige Dorfschule, Siedlerhaus mit Blaufärberei und Druckerei, Gulfhofanlage für Landmaschinen mit vielen Großgeräten.
Anschrift
Dörpmuseum Münkeboe
Mühlenstraße 3a
26624 Münkeboe
Öffnungszeiten
Frühlingsanfang bis 31. Oktober:
Dienstag bis Sonntag sowie Feiertage von 10.00 bis 17.30 Uhr.
Montag ist Ruhetag.
Ab Mai an jedem 1. Sonnabend im Monat und am letzten Sonnabend und Sonntag im August:
Die „alten“ Handwerker bei der Arbeit.
Museumsgeschichte
Als Münkeboe 1771 angelegt wurde, stand es am Rande des wilden Moores. Das Leben war hart: Die kleinen geschlossenen Ländereien mussten trockengelegt werden und brachten fast nichts, es gab praktisch kein Heu für das Vieh und es gab keine Straßen.
Doch viele Siedler blieben und machten weiter. Beharrlichkeit ist ihre Stärke, wie bei der Bitte, eine Mühle zu bauen, die sie mehr als 20 Jahre verfolgten, bis sie 1852 die Genehmigung erhielten. Ab 1906 führte die erste Verbindungsstraße von Upende zur Mühle, die die einzige in der Stadt blieb bis in die 1950er Jahre.
Wegen schlechter Verhältnisse wurden Bewerbungen um einen Pfarrer immer wieder abgelehnt, aber die Siedler hielten über 40 Jahre durch, bis Münkeboe und Moorhusen 1896 eine eigene Kirchengemeinde wurden aus den Sammlungen des Hauses, wurde fertiggestellt.
Als die vom Sturm heimgesuchte Windmühle in den 1980er Jahren abrissreif war, zeigten die Anwohner erneut ihren Willen zum Handeln. Ein Verein wurde gegründet, Spenden gesammelt und die Mühle liebevoll restauriert. Was als Mühlenrettung begann, ist heute ein lebendiges „Dörpmuseum“, das Sie hier vor sich finden.
Kennen Sie „Strickbreyen“, möchten Sie eine handgefertigte Holzschubkarre besitzen oder haben Sie Lust auf Stuten mit Rosinen aus dem Steinofen? Also schau mal!
Das Dörpmuseum Münkeboe ist ein Erlebnismuseum.
Werkstätten, Einrichtungen, Geräte und Maschinen, die einst zur Arbeitswelt des Dorfes und seiner unmittelbaren Umgebung gehörten, sind im Freilichtmuseum versammelt. Eine voll funktionsfähige Getreidewindmühle und Dorfmuseumsplatz mit alter Schmiede, Stellmacherei, Gemeinschaftssägerei, Tante-Emma-Laden mit Bäckerei, Feldofen, Dorfschule mit einem Raum, Siedlerhaus mit Blaufärberei und Druckerei, Gulfhof-Anlage für maschinelle Landwirtschaft mit vielen Großgeräten und vielem mehr bilden das Zentrum dieses lebendigen Museums.
Hier können Sie buchstäblich die Kraft in die Hände bekommen, mit der ein Schmied Werkzeuge und Ausrüstung aus rotem Eisen herstellte. Nehmen Sie einen Vorschlaghammer und lassen Sie den Amboss „singen“. An Werktagen stehen Ihnen die „ehemaligen“ Handwerker mit Rat und Tat zur Seite.
Das Dörpmuseum Münkeboe ist in zwei Abteilungen gegliedert.
Zum einen finden Sie die voll funktionsfähige Windmühle an der Mühlenstraße, zum anderen erwartet Sie wenige Meter entfernt der Museumsplatz, auf dem Leben und Arbeiten in einem ehemaligen ostfriesischen Dorf nachempfunden sind.
Die baulichen Anlagen im Dorfmuseum
Sägewerk und Dorfgasthof
Es nieselt ein wenig. Im Sägewerk arbeitet ein über 90 Jahre alter Dieselmotor, der eine Bandsäge antreibt. Vorbei an der Feuerwache mit den Löschfahrzeugen aus verschiedenen Orten kommen wir zu einem Seitenplatz beim Dorfgasthof mit Schnapsbrennerei. Die Brennerei, die eher wie ein Labor aussieht, zeigt alles, was zur Herstellung von Schnaps benötigt wird. Das Inventar stammt übrigens von der Firma Doornkaat. Im selben Haus wurde mit dem Dorfkrug eine gemütliche Altbaukneipe eingerichtet.
Gulfhof und Siedlerhaus
Das größte Gebäude des Museums ist das Gulfhaus, auch Gulfhof oder Ostfriesenhaus genannt. Der Gulfhof ist ein typisch ostfriesischer Bauernhaustyp. Ein Gulfhof besteht aus einem Vorderhaus, in dem sich das Wohnzimmer befindet, und der angrenzenden Scheune. Der „Golf“ bildet das Zentrum des Scheunenflügels. Dies ist ein Lagerbereich für Heu, Getreide und Ausrüstung. Im Inneren befinden sich landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, von Mähdreschern und Pflügen bis hin zu Traktoren.
Gegenüber ist ein sogenanntes Siedlerhaus. In solchen Häusern lebten im 19. Jahrhundert Moorsiedler. Sie legten das Moor trocken, gruben Torf und bestellten das Land für die Landwirtschaft. Während viele Moorsiedler in ärmlichen Lehmhütten lebten, sind die gezeigten Unterkünfte komfortabel. Das Wohnzimmer war die Küche, die Schnecken zum Schlafen und der Esstisch in der Mitte des Raumes. Die Scheune, heute Handwerksausstellung, beherbergte einst die Tenne, die Heu- und Strohreserven, die Ställe und ein Nebengebäude.
Die Dorfschule ist mit Bänken für zwei Personen, einem Lehrerpult, einer Tafel, Schränken und alten Landkarten ausgestattet. Es ist der alten Schule im nahe gelegenen Moorhusen nachempfunden. Die Brötchen des Museums werden in der eingerichteten Backstube gebacken und im dahinter liegenden Lebensmittelladen verkauft, der wie ein Lebensmittelladen der Jahrhundertwende eingerichtet ist.
Windmühlen
Die Mühle Münkeboe ist eine zweistöckige Holländergalerie mit Windrose. Die Mühle wurde zwischen 1852 und 1854 gebaut. Der Mahlbetrieb dauerte etwa 100 Jahre, als ein Sturm die Flügel zerstörte. Infolgedessen wurde auch die Kuppel abgebaut. 1980 drohte der Abriss, der aber abgewendet wurde. Die nächste vollständige Restaurierung wurde 1987 abgeschlossen. In den Mühlenhallen sind neben dem Betrieb der Mühle auch eine Schusterwerkstatt, eine Töpferwerkstatt und ein Mühlenbaubetrieb ausgestellt.
Auf dem Gelände steht eine Nachbildung einer Fluttermühle. Dieser Mühlentyp ist eine regionale Windpumpe, die verwendet wurde, um Wasser aus niedrigeren Bereichen auf eine obere Ebene zu pumpen. Das Prinzip ist denkbar einfach: Eine archimedische Schraube wird ohne Umlenkung oder Verzahnung direkt von der Propellerwelle angetrieben. Dadurch steht das Flügelkreuz schräg am Himmel. Heute werden diese Mühlen zur Bewässerung von Feuchtgebieten verwendet.
Bäckerei und Lebensmittelgeschäft
Der Lebensmittelladen lässt erahnen, wie alle Produkte des täglichen Bedarfs auf kleinem Raum angeboten werden könnten. Die angrenzende Bäckerei ist teilweise noch heute in Betrieb. Alle notwendigen Einrichtungen sind vorhanden. Neben diesem Gebäude steht ein gemauerter Landbackofen.
Dorfschule
Dieser Nachbau einer Dorfschule mit einem Klassenzimmer wurde der alten Dorfschule in Moorhusen nachempfunden. Lehrerpult, Zweierbänke, Tafel, Karten etc. stammen von dort und auch von Münkeboe.
Torfboot
Per Torfschiff wurde der Torf aus der Gegend um Münkeboe über die Kanäle zum Norder Hafen geschleppt. Auf dem Rückweg wurden Baumaterialien und Düngemittel mitgeführt. Das Schiff wurde von zwei Männern „gesteuert“, die es zogen. Das hier ausgestellte Schiff ist ein Original. Es wurde 1950 versenkt und zugeschüttet, als es nicht mehr benötigt wurde. Der Museumsverein hat es entdeckt und restauriert.
Stellmacherwerk
In der Stellmacherwerkstatt lagern die Werkzeuge und Materialien, die für den Bau von Pferdekutschen, Holzpumpen, Kutschen, Holzrädern usw. erforderlich sind. Zu diesen Werkzeugen gehören Werkbänke, Radlehren, Hobel und alle Arten von Hobeln, Sägen und verschiedene andere.
Dorfschmiede
Neben „Handwerkzeugen“ wie Balgschmiede, Hammer, Amboss, Zange und Handbohrmaschine verfügt die Dorfschmiede auch über eine Dampfmaschine mit Generator und einen Dieselmotor als Ersatz für die nicht immer vorhandene Energiewindkraftanlage. Im Anbau befindet sich die Dieselhammerschmiede.
Feuerwehr
In der Feuerwache wird historisches Feuerwehrequipment aufbewahrt. Neben Handpumpen sind auch alte Motorpumpen zu sehen.